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Hanno Ehrlicher, Gerhard Poppenberg (Hg.)

Cervantes' Novelas ejemplares im Streitfeld der Interpretationen
Exemplarische Einführungen in die spanische Literatur der Frühen Neuzeit

384 Seiten, 25,- €
ISBN 3-925867-99-6 (2006)

Mit insgesamt 15 Einzelinterpretationen zu Cervantes’ Novelas ejemplares – von ausgewiesenen Spezialisten zur Erforschung der spanischen Literatur der Frühen Neuzeit aus dem deutschsprachigen Raum – führt der Band paradigmatisch in kulturelle Hauptproblematiken der spanischen Literatur der Frühen Neuzeit ein und demonstriert dabei die ganze Bandbreite an Analyseperspektiven und Methodiken, die den gegenwärtigen Stand der Literaturwissenschaft bestimmen – von der Hermeneutik über Narratologie, Diskursanalyse, Psychoanalyse und Performanztheorie bis hin zu Dekonstruktion und postcolonial studies.

Gegenüber einer naiv-positivistischen Literaturgeschichte, die glauben möchte, der Zugang zu historischen Texten sei ‚einfach’ durch Rekonstruktion historischen Wissens möglich, soll damit deutlich werden, wie stark historisches Wissen von der jeweils zugrunde gelegten Forschungsperspektive beeinflusst und mitbestimmt ist und dass Methodenreflexion daher ganz unvermeidlich ist. Umgekehrt muss sich aber jede Methode auch fragen lassen, ob und wie weit sie der historischen und kulturellen Fremdheit ihres Gegenstandes gerecht zu werden vermag.

Cervantes’ exemplarische Novellen stellen an der Schwelle zur Frühen Neuzeit und in einer Zeit der Umbrüche gerade diese Frage nach dem „Neuen“ und damit nach dem Verhältnis „unserer“ (post-)modernen Moderne zu ihrer kulturellen Vorgeschichte.

INHALT:
Zur Einführung: Im Streitfeld der Interpretationen – Warum man sich (wieder) um Methoden streiten darf

Teil I: Die Lesbarkeit der Texte und die Lesbarkeit der Welt – Aufgaben der Literaturwissenschaft
 Javier Gómez Montero: Textphilologie im Methodenstreit – Zu Cervantes’ Novelle El celoso estremeño
 Georges Güntert: Verlässliche und weniger verlässliche Erzähler in den Novelas ejemplares (mit besonderer Berücksichtigung von Las dos doncellas)
 Andreas Gelz: Transparenz, Spiegelung, Brechung: Reflexionen über Cervantes’ Novela del licenciado Vidriera als (gesellschaftliches) Medium
 Bernhard Teuber: Die Evidenz des blutigen Leibes und das christliche Imaginarium in La fuerza de la sangre. Plädoyer für die theopoetische Lektüre einer cervantinischen Novelle

Teil II: La(s) gitanilla(s) – Vier Neulektüren eines exemplarischen Textes
 Gerhard Poppenberg: „La poesía es una bellísima doncella” – Zur Bedeutung der Dichtung bei Cervantes. Eine hermeneutische Lektüre von La gitanilla
 Walter Marx: Johannesminne. Eine ikonologische Interpretation der Novela de la gitanilla
 Kirsten von Hagen: Inszenierte Alterität: Spiel der Identitäten in Cervantes’ La gitanilla
 Jing Xuan: Der Chronotopos des Geldes – „Vermittlung”, „Verhandlung” und „Transkodierung” in La gitanilla

Teil III: Gasthaus oder Festung? – Cervantes und die (De)Konstruktion sozialer Orte
 Wolfgang Matzat: Der gesellschaftliche Raum in La ilustre fregona
 Horst Weich: Domestikation und Enklave. Zum Ort der Frau in El celoso estremeño
 Stephan Leopold: Der Neger zwischen den Türen – oder die Dekonstruktion des spanischen Hauses in den Novelas ejemplares

Teil IV: Räume des Romanesken – Eros und Alterität
 Hanno Ehrlicher: Dekonstruktion einer Feindschaft. La española inglesa vor dem Hintergrund des politischen Imaginären der Frühen Neuzeit
 Martin von Koppenfels: Die Ökonomie der Jungfräulichkeit. Psychoanalytische Bemerkungen zu Cervantes’ Novelle El amante liberal
 Christian Grünnagel: Postcolonial studies für die Prämoderne? El amante liberal unter Orientalismusverdacht

Anhang: Register, Auswahlbibliographie

"No queremos cerrar el comentario de este libro sin recalcar sus sólidas cualidades. La primera es el rigor metodológico de la mayoría de los artículos, a la altura de las ambiciones anunciadas. Con sus preámbulos teóricos (...), los conceptos y los objetivos de cada método, los distintos estudios, seguidos de una bibliografía consistente, constituyen una introducción valiosa al paisaje crítico contemporáneo. También ofrecen un buen resumen del estado actual de los debates sobre las Novelas ejemplares (...)" (Pierre Nevoux, "Criticón", Toulouse)


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