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Jon Kortazar

Baskische Literatur
Essays

Mit einem Vorwort von Javier Gómez-Montero
Aus dem Spanischen von Reiner Wandler

151 Seiten, 14,80 €
ISBN 3-925867-77-7 (2005)

In gleichermaßen profund wie unterhaltsam verfassten Essays – "Revistas de literatura vasca" – zeichnet der an der Universidad del País Vasco lehrende Literaturwissenschaftler Jon Kortazar (* 1955, Mundaka) das facettenreiche Panorama der zeitgenössischen baskischen Literatur.

Aus dem Inhalt:
"Revista de literatura vasca", Nr. 1-7
Die baskische Literatur am Ende des Jahrtausends
Die Stadt und der Schriftsteller
Über Bernardo Atxaga: Die phantastische Literatur
Die Kathedrale aus Titan: das Guggenheim-Museum in Bilbao.

"Ungewöhnlich genug für einen ordentlichen Universitätsprofessor, „erfand“ Jon Kortazar eine essayistische Gattung fiktionaler Literaturkritik (den ensayo-ficción), um Höhepunkte und Schwächen der baskischen Literatur, die Attraktivität und zugleich die Gefährdungen eines Literatursystems nachzuzeichnen, das im Schatten einer bedeutenden Weltliteratursprache (dem Spanischen) gedeiht und sich zugleich den Versuchungen einer Gettoisierung wie auch dem Zugriff nationaler Konstruktionen entziehen muss. Mit dem Sachverstand und der Kenntnis des Wissenschaftlers, mit dem narrativen Zauber des passionierten Erzählers und mit der Ironie eines Post-Utopisten erläutert Kortazar die Hintergründe des baskischen Literaturbetriebs sowie Funktion und Wirkungsweise der Institutionen und Medien. (...) Jon Kortazars sympathetischer, stets aber auch kritisch-distanzierter Blick auf die kleine baskische Literaturwelt orientiert sich gleichwohl an den großen intellektuellen Debatten unserer Tage, sodass wir bei der Lektüre dieses Bandes Romanen, Erzählungen und Gedichten begegnen, die das Stigma unserer conditio postmoderna tragen und deren Widersprüche spiegeln: die ambivalenten Strategien individuellen Überlebens in den Großstädten, Fluch und Segen der Identitätsfrage, die mediale Vermittlung unserer Wirklichkeitserfahrung und der rastlose Drang nach Authentizität, der Hunger nach mehr Leben, die Abgründe des aufgeklärten Bewusstseins. Auch Jon Kortazar lebt keineswegs zurückgezogen in einem idyllischen Tal seiner baskischen Heimat." (aus dem Vorwort von Javier Gómez-Montero)

"Bevor ich hierher kam, um diesen Vortrag zu halten, bin ich noch kurz zum Friseur gegangen, gleich hier um die Ecke. Schließlich will ich bei Ihnen einen guten Eindruck hinterlassen. Ich fürchte, das ist nicht geglückt. Aber egal! Denn der Friseurbesuch war dennoch ganz hilfreich. Die Friseuse stellte sich mir als Magister in katalanischer Philologie vor. Das hat mich nicht weiter verwundert: Dank der hohen Arbeitslosigkeit ist der Kellner in der Bar, in der ich jeden Tag frühstücke, Doktor der Soziologie. Das ist natürlich nur ein schwacher Trost, denn es wäre mir lieber, er würde als Soziologe arbeiten, anstatt herrliche Croissants an Dilettanten auszuteilen.
Die Friseuse brachte mir mehrere Zeitschriften, damit ich mich nicht langweilte, solange sie versuchte, etwas aus meiner Frisur zu machen. Nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich Baske bin, brachte sie mir außer den üblichen Blättern auch eine Publikation, die sie bei einem Besuch des Guggenheim-Museums in Bilbao gekauft hatte. Es war eine Ausgabe der Revista de literatura vasca, und zwar die Nummer 4.
Die Revista de literatura vasca hat kein Erscheinungsdatum. Sie kommt immer dann heraus, wenn man es am wenigsten erwartet. Ich vermute, dass dieses unregelmäßige Erscheinen etwas mit dem schlechten Vertriebssystem der Zeitschrift zu tun hat. Die Zeitschrift hat sich den Charakter eines hausgemachten Blättchens bewahrt. Normalerweise erscheint sie nur dann, wenn ich an einer Veranstaltung wie dieser teilnehme." (von Jon Kortazar, aus: Baskische Literatur)

"Gegen Jon Kortazars gesammelte Aufsätze zur baskischen Literatur ließe sich bestenfalls einwenden, dass sie zu großes Vergnügen bereiten: Aus lauter Freude über die originelle Art der Darstellung könnten die Leser vergessen, den Inhalt zur Kenntnis zu nehmen." (Erich Hackl in "Die Presse", Wien)

Jon Kortazar ist mit dem "Premio Lauaxeta 2009" ausgezeichnet worden. Dieser nach dem 1937 von Franquisten ermordeten Dichter Lauaxeta benannte Preis wird von der Diputación Foral de Vizcaya an Personen oder Institutionen vergeben, die sich in besonderem Maße für Verbreitung und Erhalt der baskischen Sprache und Kultur eingesetzt haben. Weitere Informationen über den Preis: http://www.bizkaia.net/home2/Noticias/Contenido_Noticia.asp?Not_Codigo=7325&Idioma=CA

Zum Baskenland siehe auch:
Euskadi. Ein Lesebuch zu Politik, Geschichte und Kultur des Baskenlands
Tranvía Nr. 58, Themenschwerpunkt "Baskenland"


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