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Jürgen von Stackelberg

Totengespräche
Von der schönen Helena bis zum Baron auf den Bäumen

120 Seiten, 12,– €
ISBN 978-3-938944-48-6 (September 2010)

Totengespräche sind eine literarische Gattung, die zugleich Kunst und Wissenschaft ist. Sie erspart einem das Zergliedern, das ein Werk der Zerstörung ist, und ermöglicht es, die eigene Interpretation dialogisch, das heißt: künstlerisch zu fassen. Es werden erfundene oder nicht erfundene Gestalten der Geschichte miteinander konfrontiert, ein Thema wird ausgewählt, das sie miteinander verbindet, und man lässt sie ein Gespräch führen, das – ob friedlich oder streitbar – zu einem überraschenden Ende führt.

So hat Lukian die Gattung erfunden und ein französischer Frühaufklärer namens Fontenelle sie weiterentwickelt. In deren Spuren wandelt der Göttinger Romanist Jürgen von Stackelberg, der hier im Sinne eines „künstlerischen Wissenschaftlers“ zwanzig Totengespräche vorführt, die sowohl amüsant als auch lehrreich und literarisch bzw. historisch fundiert zu lesen sind.

Inhaltsverzeichnis und Vorwort (PDF)

Es unterhalten sich:
Noah und Deukalion
Apollo und Daphne
Andromache und Helena
Griseldis, die Marquise de Merteuil und eine Witwe ohne Namen
Die alte und die neue Héloïse
Laura und Petrarca
Kolumbus und Parmentier
Louise Labé und Madame de Grafigny
Sancho Panza und Sganarelle
Erasmus und Rabelais
Descartes, Madame de la Sablière und Jou-Jou
Madame de Lafayette und Stendhal
Ninon de Lenclos und Madame de Maintenon
Marie-Antoinette und der Kardinal Rohan
Casanova und die Gräfin von Parma
Don Juan und Elvira
Friedrich der Große und Voltaire
Heinrich Heine und Voltaire
Geppetto und Pinocchio
Napoleon und der Baron auf den Bäumen

Jürgen von Stackelberg (1925-2020) war Romanist und Literaturwissenschaftler. Ein Nachruf auf Jürgen von Stackelberg von Prof. Dr. Manfred Engelbert ist auf Romanistik.de erschienen: https://www.romanistik.de/aktuelles/4424

In der edition tranvía sind von Jürgen von Stackelberg außerdem erschienen: "Der atheistische Kardinal" – Die Geburt des Realismus aus dem Geiste des Engagements. Anmerkungen zu Pablo Neruda, Supplement und Parodie als literarische Rezeptionsformen. Gattunsgeschichtliche Untersuchungen zur französischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts, "Wir müssen unseren Garten bebauen". Candide als Experimentalroman und andere Voltaire-Studien sowie Molière. Studien zu Werk und Wirkung sowie Fabeltiere und Tierfabeln. Studien zu La Fontaine.


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